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Schloss Schwarzenfeld

Schwarzenfelds ikonisches Bauwerk mit bewegter Geschichte

Kein Gebäude prägte den Ort und seine Geschichte so sehr wie das Schloss Schwarzenfeld. Als Wahrzeichen ziehrt der ehemalige Sitz der Grafen von Holnstein heute das in 2022 neu geschaffene Ortslogo der Markgemeinde. Das beliebte Fotomotiv ist seit 1995 ein glänzendes Tagungshotel und hat nichts von seinem herrschaftlichem Charme eingebüst.

Die Geschichte des Schwarzenfelder Schlosses geht bis in die erste Hälfte des zweiten Jahrtausends zurück. In Schwarzenfeld, 1015 erstmals in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Heinrich II. an das Bistum Bamberg erwähnt, können mehrere Adelslinien nachgewiesen werden, zu denen auch das Adelsgeschlecht der Plankenfelser zählt, die aus Oberfranken stammten. 1389 übernahmen diese das Schloss Schwarzenfeld an der Naab, das 1372 von einem gewissen Conrad Pullenhofer errichtet worden sein soll. Ende des 16. Jahrhunderts kauften die Herren Teuffel von Pirkensee das Gut, das zusammen mit dem Ort Schwarzenfeld im Dreißigjährigen Krieg verwüstet wurde.

Der berühmteste Schlossherr: Maximilian Karl Theodor Graf von Holnstein

Das Schloss wechselte mehrfach den Besitzer, bis im Jahre 1789 erstmals in der Geschichte des Schlosses der Name Holnstein auftauchte. Käufer war der Erbstatthalter der Oberpfalz, Max Joseph Graf von Holnstein aus Bayern (1760 – 1824), ein Enkel des Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern, der als Kaiser Karl VII. in die Geschichte einging. Dieser Graf baute das Schloss in einen repräsentativen Landsitz um. Erbe des Gutes war sein Sohn Karl Theodor von Holnstein (1797 – 1857), dessen Sohn wiederum im Jahre 1857 die Herrschaft in Schwarzenfeld übernahm. Dieser Sohn, Maximilian Karl Theodor Graf von Holnstein (1835 – 1895), wurde durch seine Freundschaft mit König Ludwig II. von Bayern zum berühmtesten Mitglied derer von Holnstein. Er schrieb bayerische und deutsche Geschichte entscheidend mit. Dem Kgl. Bayer. Oberststallmeister und Reichsrat fiel bei der Gründung des 2. Deutschen Kaiserreiches eine Schlüsselrolle zu. Er vermittelte zwischen Bismarck und König Ludwig II. den "Kaiserbrief". Auch wegen seiner Rolle beim Entmündigungsverfahren gegen Ludwig II. zählte er zu den umstrittensten Persönlichkeiten seiner Zeit. Der Graf bemühte sich zudem um die Heimzahlung der griechischen Millionenschuld an die Erben König Ludwig I., die durch die Intervention des Fürsten Bismarck endgültig 1880 zu Gunsten Bayerns erledigt wurde. Ein Vetter des Oberst-Stallmeisters, Ludwig Graf von Holnstein (1873 – 1950), schrieb für König Ludwig III. in den Revolutionstagen 1918 eines der wichtigsten Dokumente des Landes Bayern, die sogenannte Anifer Erklärung. Es war die letzte Proklamation des Königs, die von Kurt Eisner eigenmächtig dazu verwendet wurde, den Thronverzicht des Monarchen zu erklären.

Max Graf von Holnstein, Foto Martin Irl, Holnstein Archiv Schwarzenfeld

Nach dem Tode Ludwigs II. war Graf Max von Holnstein noch einige Jahre für den Prinzregenten Luitpold von Bayern tätig, bevor er sich als Altersruhesitz zusammen mit seiner Frau Maximiliane, geb. Freiin von Gumppenberg-Pöttmes, seinen bisherigen Sommersitz Schloss Schwarzenfeld auserwählte. 1893 übersiedelte er endgültig auf Schloss Schwarzenfeld, das in den Jahren 1890 bis 1892 vom berühmten Architekten Julius Hofmann im damals modernen Stil des "Historismus" (Verwendung von früheren Stilformen) umgebaut und vergrößert wurde. Bereits zwei Jahre später verstarb Graf Max von Holnstein und seine Erben verlagerten ihren Lebensraum auf die Besitztümer in Oberbayern. Ludwig Maximilian Graf von Holnstein (1897-1966), ein Enkel des berühmtesten Adelssprosses Graf Max, verkaufte 1934 Schloss Schwarzenfeld an den Markt Schwarzenfeld.

1982: Fast das schmerzliche Ende

Das Schloss am Tag nach dem Brand im Juni 1982, Foto Oswald Wilhelm

In den 70er Jahren wechselten mehrfach die Besitzer, bis am 25. Juni 1982 durch einen Großbrand das Ende für das Schloss gekommen schien. Kurz nach 1 Uhr nachts wurden die Schwarzenfelder durch laut dröhnendes Sirenengeheul aus dem Schlaf gerissen. Fassungslos wurden die Menschen Zeugen, wie das Wahrzeichen des Marktes in Flammen stand. Insgesamt 122 Männer von acht Feuerwehren gaben ihr Bestes, doch als die verkohlten Balken des Schloßturms nachgaben und das Bauwerk im Hof zerschellte, schien darunter auch die ganze Geschichte des einst so stolzen Grafenschlosses begraben zu werden. Das Schloss war zur Ruine geworden. Ein erster Versuch eines Wiederaufbaus durch ein privates Unternehmen scheiterte Mitte der 80er Jahre.

Der Neubeginn

Doch 1995 wendete sich das Schicksal des Schlosses zum Guten, denn mit der Nabburger Bauunternehmersfamilie Hans und Christine Dobler fanden sich Käufer, welche die Schlossruine in ein glänzendes Tagungshotel umbauten. Bei der Grundsteinlegung am 15. September 1995 durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber wurde das hervorragende Engagement der Familie Dobler für das Schloss Schwarzenfeld durch viele Redner dankbar gewürdigt. Das Ortsbild von Schwarzenfeld, geprägt durch die Wahrzeichen Miesbergkirche mit Kloster, alte Pfarrkirche St. Dionys und Schloss Schwarzenfeld hat durch den Wiederaufbau des Schlosses seine Würde zurückerhalten.

Schloss Schwarzenfeld als Tagungshotel heute, Foto Tobias Reitmeier

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