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Dreifaltigkeitskirche und Kloster auf dem Miesberg

Weithin sichtbar, allseits beliebt

Der Miesberg ist für Schwarzenfelder ein Wahrzeichen und eine weithin sichtbare Landmarke auf dem Weg in die Heimat. Aber nicht nur! Der Berg mit der Kirche und dem Kloster des Ordens der Passionisten ist auch Ruhepol und beliebter Aussichtspunkt sowie der Ort für Sonntagsspaziergänge, kirchliche Hochzeiten, das Johannisfeuer und die weithin beliebte Miesbergkirchweih am Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach Pfingsten. Lassen Sie sich den Ausblick vom Miesberg nicht entgehen! Zur gemütlichen Einkehr empfiehlt sich der Biergarten des Restaurants Miesberg gleich unterhalb in der Klosterstraße.

Die Geschichte der Miesbergkirche

Das Innere der Miesbergkirche heute. Foto Thomas Kujat, Oberpfälzer Wald

Nach der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg kam der Wunsch auf, auf dem Miesberg eine Wallfahrtskapelle zu errichten und der heiligen Dreifaltigkeit zu weihen. Baubeginn war im Jahr 1691, im Jahr 1694 wurde sie fertiggestellt und durch Pfarrer Auberger geweiht. Weil sie sich bald zu einem beliebten Wallfahrtsort entwickelte, wurde die Kirche schnell zu klein. 1722 entstand so das Kirchenschiff als westlicher Anbau der Kapelle. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Kirche sogar überregional zu einem wichtigen Wallfahrtsziel, zu dem viele Menschen pilgerten und durch Votivtafeln der heiligen Dreifaltigkeit dankten, unter anderem für den Schutz Schwarzenfelds in den Koalitionskriegen 1796. Später wurde die Kirche längere Zeit ziemlich vernachlässigt und nur mehr zum Dreifaltigkeitsfest, an verschiedenen Bitttagen und zur Feier der Erstkommunion benutzt. Pfarrer Franz Xaver Kobler zog dann Ende des 19. Jahrhunderts eine Restaurierung und den Bau eines Kirchturms in Erwägung, wofür den Spenden sammelte und viele freiwillige Helfer akquirierte. Nach einjähriger Bauzeit wurde der 37 Meter hohe Turm der Miesbergkirche 1888 fertiggestellt.

Der Miesberg als weithin sichtbares Wahrzeichen, Foto snapshotfilm
Mariengrotte am Philosophenweg, Foto Thomas Kujat Oberpfälzer Wald
Kirche und Kloster aus der Luft, Foto VG Schwarzenfeld

Das Passionisten-Kloster

Ordenssymbol der Passionisten

Die Passionisten, eine katholische Ordensgemeinschaft, die 1720 vom Heiligen Paul vom Kreuz gegründet wurde und sich dem Leiden Jesu widmet, expandierte Anfang des 20. Jahrhunderts in Süddeutschland und Österreich, so dass die Klöster in Maria Schutz und München-Pasing nicht mehr ausreichten, um die Patres aufzunehmen. Pater Viktor Koch fragte daher 1932 beim Bistum Regensburg an, inwiefern Orte in der Diözese für einen weiteren Klosterstandort geeignet seien. Die Wahl fiel schließlich auf den Miesberg in Schwarzenfeld. Im Jahr 1934 wurde der Grundstein gelegt und die ersten beiden Mönche zogen in eine Klause, welche bereits um 1700 in unmittelbarer Nähe zur Kirche entstanden war. 1935 wurde das Kloster eingeweiht. Während der Zeit des Nationalsozialismus und der damit verbundenen Gleichschaltung wurde das Kloster ab 1941 als Quartier für Hamburger Kinder verwendet, wodurch die Mönche gezwungen waren, unter einfachsten Wohnverhältnissen in einem Nebenraum der Sakristei zu wirken. Ab 1943 bis kurz vor Kriegsende des Zweiten Weltkriegs war dann das Elektronen- und Ionenforschungsinstitut der Technischen Hochschule Berlin im Kloster untergebracht. Nach Ende des Krieges konnte das Kloster am 27. Mai 1945 wieder den Patres zurückgegeben werden.

Ehrenbürger Pater Viktor Koch und der dramatische April 1945

In Schwarzenfeld war gegen Ende des Krieges die Hoffnung groß, von den schlimmsten Schrecken verschont bleiben zu können. Bis es 1945 zu dramatischen Ereignissen kam: Am 19. April nahmen amerikanische Jagdbomber einen seit mehreren Tagen auf dem Bahnhof abgestellten Transportzug ins Visier. Sie wussten nicht, dass sich darin statt Material und Nachschub für die Nazis Häftlinge des Konzentrationslagers Flossenbürg befanden. Weil in den Tagen zuvor Schwandorf bombadiert und der Bahnhof Irrenlohe zerstört worden war, konnte ihr Zug nicht weiter in Richtung Dachau fahren. Der verhängnisvolle Irrtum hinterließ ein furchtbares Blutbad. Etwa 70 Menschen waren durch den Beschuss aus der Luft sofort tot, ungefähr genauso viele teils schwer Verletzte wurden von den den Zug begleitenden Wachtruppen danach gnadenlos getötet. Die 140 Todesopfer wurden auf Anweisung des Landrats Richter in Kieslöchern nahe der heutigen Naabstraße notdürftig verscharrt. Die Überlebenden setzten den Todesmarsch nach Neunburg vorm Wald fort. Drei Tage später rückten zwei amerikanische Divisionen kampflos in Schwarzenfeld ein. Hervorgerufen durch falsche Informationen über die Toten in den Kieslöchern hingen plötzlich Vergeltungsmaßnahmen der Amerikaner wie ein Damoklesschwert über Schwarzenfeld. Einzig Pater Viktor Koch, dem deutsch-amerikanischen Provinzial der Passionisten, gelang es unter größtem persönlichen Einsatz die Amerikaner davon abzubringen, Vergeltung an der männlichen Bevölkerung zu üben und von der Sinnlosigkeit eines solchen Vorhabens zu überzeugen. 1947 erhielt er die Ehrenbürgerwürde des Marktes für die erfolgreiche Verschonung des Ortes und der Bürger Schwarzenfelds. 2005 hat Katherine Koch aus Lordstwon / Ohio, die Urgroßnichte des oft bezeichneten Retters von Schwarzenfeld, in einem englischsprachigen Web-Auftritt und als eBook die bewegende Geschichte rund um Pater Viktor Koch und die Ereignisse neu aufgearbeitet.

Pater Viktor Koch, Foto Oswald Wilhelm

Kreuzweg auf dem Philosophenweg rund um das Kloster mit Aussichtspunkt Barbara-Kanzel

Seit 1951 führt ein aufwändig gestalteter Kreuzweg rund um die Klosteranlage mit der Miesbergkirche, der sogenannte Philosophenweg. An der Ostseite des Bergs befindet sich die Barbara-Kanzel, ein beliebter Aussichtspunkt mit einen schönen Fernblick ins Naabtal und den malerischen Mündungsbereich der Schwarzach in die Naab. Erfahren Sie unter folgendem Link mehr dazu.

Philosophenweg und Barbara-Kanzel

Philosophenweg, Foto Tobias Reitmeier

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